Die Nierentransplantation ist als Nierenersatzverfahren der Dialyse allen anderen Verfahren vorzuziehen, da viele Vorteile damit verbunden sind (Lebensqualität mit Verbesserung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, Normalisierung der sozialen Beziehungen).
Das Organ kann entweder von einem verstorbenen Spender oder unter bestimmten Bedingungen auch als sog. Lebendspende transplantiert werden. Eine Nierentransplantation kann nur erfolgen, wenn – abgesehen von der Nierenerkrankung – eine ausreichend gut körperliche Verfassung nachgewiesen wurde und man nicht an einer anderen schwerwiegenden Erkrankung leidet. Dies wird mit einer Reihe von mit den Transplantationszentren abgestimmten Untersuchungen sichergestellt Damit sollen Komplikationen gemieden werden.
Die neue Niere ersetzt die Funktion der eigenen Nieren nahezu vollständig. Man kann fast wieder ein normales Leben führen. Allerdings müssen nach der Transplantation lebenslang Medikamente, sog. lmmunsuppressiva eingenommen werden. Die verhindern, dass das transplantierte Organ vom Immunsystem als fremd erkannt abgestoßen wird, was meistens sehr gut gelingt. Die transplantierte Niere funktioniert nach 1 Jahr in 90% der Fälle, nach 5 Jahren sind es immer noch 75%. Die Zahlen werden immer besser. Wir betreuen etliche Patienten in unserer Praxis, die sich nach sehr viel mehr Jahren einer sehr guten Organfunktion erfreuen.
Derzeit besteht in Deutschland ein großer Mangel an Spenderorganen. Deshalb muss man mit einer Wartezeit von mehreren Jahren rechnen. Diese Wartezeit zählt ab dem ersten Tag der Dialyse, unabhängig davon, wann die Meldung erfolgt ist. Die Zuteilung eines Organs erfolgt nach streng festgelegten Vergabekriterien. Dabei spielt natürlich die Gewebeverträglichkeit die dominierende Rolle. Weiteres Kriterium ist z.B. das Herkunftsland des Spenders und des Empfängers. Zur Überbrückung der Wartezeit sind dann eines der beschriebenen Dialyseverfahren zwingend erforderlich.
Eine Alternative stellt die Lebendspende dar. Dabei spendet ein naher Verwandter/eine nahe Verwandte oder der Lebenspartner/die Lebenspartnerin oder jemand mit einer herausragenden Beziehung zum/zur Nierenkranken eine Niere. Mit der verbliebenen Niere ist ein normales Leben für den Spender möglich. Voraussetzungen sind jedoch die absolute Freiwilligkeit der Spende sowie der gute Gesundheitszustand des Spenders.
Diese lnformationsschrift ersetzt nicht das notwendige Aufklärungsgespräch mit dem behandelnden Arzt“ sondern soll dieses vorbereiten.
Unter der gebührenfreien Nummer 0800-90 40 400 kann man in der Zeit von Mo-Fr. 9-18 Uhr über das Infotelefon Organspende weitere Informationen erhalten. Hier kann auch Infomaterial kostenlos bestellt werden. Weitere Informationen auch unter https://www.organspende-info.de
Mit Fragen zu Nierenerkrankungen können sich Interessierte und Betroffene an die gebührenfreie und bundesweite Nummer 0800-248 48 48 wenden. Dort steht Ihnen ein Nephrologe zur Verfügung.